Donnerstag, 17. August 2017

Weitere Impressionen aus Nord-Norwegen


Bodø hat aber natürlich noch mehr zu bieten als nur das Luftfahrtmuseum und schöne Wanderwege. Nach einem kurzen Spaziergang durch die kleine aber feine Innenstadt, wo man u.a. eine Domkirchen mit freistehendem Glockenturm findet, ging es gegen Mittag mit einem RIB Boot zum ca. 30 km entfernten Saltstraumen, der wohl größten Sehenswürdigkeit in der Region rund um Bodø. Der Saltstraumen ist der wohl größte Gezeitenstrom der Welt und auch ein beliebtes Ausflugsziel für Angler. Hier wurde u.a. auch der Weltrekord-Seelachs mit 22,3 kg Gewicht gefangen. Also Hobby-Angler: Auf nach Bodø!!!

Durch den gut 150 Meter breiten Sund fließen im Wechsel der Gezeiten rund 400 Millionen Kubikmeter Wasser, wodurch die beeindruckenden Strudel entstehen, die man am besten beim Gezeitenwechsel beobachten kann. Es ist also auch ein bisschen abhängig von der Tageszeit und vom Glück wie gewaltig und gut ausgeprägt die Strudel sind, wenn man gerade am Saltstraumen ist um sich das Spektakel anzuschauen.

Die Reiserroute per Boot führte auch an diversen Fischfarmen vorbei und der ein oder anderen Seeadler hat sich während der Tour ebenfalls blicken lassen. Auf dem Weg zurück nach Bodø konnte man auch Papageientaucher, die dicht oberhalb der Wasserfläche flogen, sehen. Die Papageientaucher sind ziemlich flink unterwegs - also leider keine Chance für mich ein Foto zu machen. 

Nach dem Ausflug habe ich es mir nicht nehmen meine Reise mit meiner geliebten Hurtigrute fortzusetzen. Es sollte über Nacht nordwärts entlang der Lofoten-Inseln nach Harstad gehen, wo ich am nächsten Tag den Flieger zurück nach Bergen nehmen sollte. Auf den Lofoten konnte man in den diversen Häfen natürlich die Holzgestelle mit dem zum trocknen aufgehängten Stockfisch sehen. Nach wie vor wird hier fleißig Kabeljau gefischt, der dann zum Trocknen über Wochen hinweg an die Luft gehangen wird. Die Trocknung des Fisches ist eine Konservierungsmethode, die in Norwegen bereits seit dem 8. Jahrhundert praktiziert wird. Und vor allem für die Stadt Bergen und die Deutsche Hanse im hatte der Stockfisch zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert besondere Bedeutung; da Bergen damals Umschlagplatz für die Stockfisch-Lieferungen aus dem hohen Norden war. 



Wer mich allerdings kennt, weiß, dass ich nicht gerade der größte Fisch-Fan bin und auch in getrockneter Form ist er bei mir nicht wesentlich beliebter geworden. Also erzähle ich euch lieber, dass dann rund um Mitternacht mit der Hurtigrute in Richtung des Trollfjords ging. Der Trollfjord ist an seiner Mündung zum Raftsund hin nur 100 Meter breit und das macht es besonders spektakulär, wenn man mit den Schiffen in den Trollfjord hineinfährt. Und obwohl ich nun bereits zum dritten Mal am Trollfjord war, fasziniert er mich immer noch. Wer sich die Fotos in der Fotogalerie anschaut oder selbst schon mal dort gewesen ist, wird verstehen was ich meine.

Kurz nach verlassen des Trollfjord war es auch schon Mitternacht - tiefrote Fotos mit der Mitternachtssonne sind mir allerdings auch an diesem Tag verwehrt geblieben, da es doch sehr bewölkt war. Aber dennoch konnte man im kaum einen Unterschied zwischen Tages- und Nachtzeit ausmachen. Mir zumindest kam es noch nicht vor als sei es mitten in der Nacht und da ich meine Schlafmaske zu Hause vergessen hatte, fiel mir das einschlafen im Lounge-Bereich recht schwer - denn dieses Mal war ich zum ersten Mal lediglich nur Deckpassagier ohne Kabine an Bord der Hurtigrute 'Richard With'. 

Am nächsten Morgen ging es dann einem kurzen Stopp-Over in Harstad mit dem Bus zum Flughafen in Evenes und mein kleiner Ausflug gen Norden hatte leider schon sein Ende gefunden. Bevor hier jemand Mitleid bekommt, dass ich vor lauter Kreuzfahrtschiffen keine Zeit für längere Urlaube habe, möchte ich euch sagen, dass sich das Arbeiten als Tour Guide anfühlt als sei ich jeden Tag im Urlaub. Ich brauchte nur mal ein paar Tage, an denen ich nicht auf eine Horde erwachsener Menschen aufpassen muss, sondern mal nur auf mich selbst Acht geben musste. So viel Zeit muss sein. ;-)

Eine Auswahl meiner Urlaubsfoto findet ihr wie immer in der Fotogalerie. Viel Spaß beim Bilder anschauen.


Bis bald und lasst euch überraschen, welche Ausflugsziele ich euch rund um Bergen als nächsten vorstelle.

Eure Kristina








 

Sonntag, 6. August 2017

Erste Impressionen aus Nord-Norwegen

Zum Anfang des neuen Monats gibt es dann endlich wieder einen Post von mir. Ich hatte vor einigen Wochen ein paar Tage Zeit um kurz nach Nord-Norwegen zu fliegen und mir mein eigenes Bild von der Mitternachtssonne zu machen.

Ich hatte einen Direktflug gen Norden nach Bodø - Bodø ist laut norwegischem Ministerium für lokale und regionale Entwicklung die attraktivste Stadt, wenn es um nachhaltige Stadtentwicklung geht. Dort erwartete mich strömender Regen; wieso sollte das Wetter dort auch anders sein als in Bergen. ;-)

Also ging es vom Flughafen auf direktem Weg zum norwegischen Luftfahrtmuseum, wo es zwei Ausstellungen rund um die zivile, aber auch rund um die militärische Luftfahrt sowie den alten Tower zu besichtigen gibt. Denn der Flughafen Bodø ist auch ein Stützpunkt der norwegischen Luftwaffe. Das Museum wurde gerade frisch renoviert und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Zu meiner Freude bin dank meiner bergensischen Tour Guide ID gratis ins Museum gekommen. Den einen oder anderen Nutzen muss ja auch seinem Tour Guide Status ziehen. :-) 

                                         Norwegisches Luftfahrtmuseum in Bodø


Glücklicherweise hörte dann gegen Nachmittag der Regen auf, sodass ich am Abend eine tolle Wanderung zum 'Linken' und 'Keiservarden' geniessen konnte. Von meiner Unterkunft aus ging es erst den Fjellveien (Bergweg) hinauf zum Funkmast Linken auf dem Rønviksfjell und von dort zu 'Turisthytta', wo sich ein Parkplatz befindet und von wo oftmals die Wanderung zum Keiservarden gestartet wird. Der Aussichtpunkt des Keiservarden befindet sich auf 366 m Höhe. Die Namensgebung ist übrigens auf Kaiser Wilhelm II. zurückzuführen, der hier bereits im Jahr 1891 den Blick über die Landschaft genoss.

Wanderweg vom Linken zum Keiservarden

Das tolle am Sommer im hohen Norden ist, dass es ab einem gewissen Breitengrad auch spät Abends und Nachts hell bleibt. Das ist in Bodø auch der Fall und so konnte ich mich am Abend auf eine entspannte Wanderung begeben und mir jede Menge Zeit lassen. Durch die Wolken am Himmel konnte ich leider nicht die klassische rote Mitternachtssonne bestaunen, wie man sie von den Postkarten kennt; aber auch mit leichter Bewölkung hat die Natur am späten Abend ihren ganz eigenen Charm. Die Wanderung zum 'Keiservarden' kann ich nur empfehlen, denn vom Gipfel aus kann man die Aussicht auf die in der Ferne liegenden Gebirgswand der Lofoten Inseln genießen.

Aussicht vom Keiservarden Richtung Bodø und Linken

Meine Reise ging natürlich nach der Wanderung am nächsten Tag noch weiter. Dazu aber mehr in meinem nächsten Post, der hoffentlich nicht all zu lange auf sich warten lässt. Ich gelobe Besserung und eine Fotogalerie mit mehr Fotos aus Nord-Norwegen.

Liebe Grüße

Eure Kristina














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