"NORWEGEN - Wieso eigentlich Norwegen?"
...war eine der Fragen, die mir in den letzten Tagen immer wieder gestellt wurde, nachdem ich meine Abschieds-E-Mails an meine werten Kolleginnen und Kollegen geschrieben habe, um mich (und sie) mental auf meinen gestrigen letzten Arbeitstag einzustellen.
Als ich die Entscheidung für meine Freistellung traf, konnte ich kein Wort Norwegisch und hatte auch keinerlei Bekannte oder Freunde in Norwegen, die eine plausible Erklärung wären, wieso, weshalb, warum ich denn nun unbedingt meine Auszeit in Norwegen verbringen muss. Kurz und knapp kann ich es nur mit zwei schönen Urlauben mit imposanter Natur, entspannten und aufgeschlossenen norwegischen Landsleuten, meiner weiblichen Intuition und einem wohligen Bauchgefühl begründen, das ich habe, wenn ich an Norwegen denke.
Wem das als Erklärung reicht, kann das Lesen hier einstellen. Wer es gerne etwas ausführlicher wissen möchte, darf aber auch gerne weiter lesen:
Es war einmal im Jahr 2015 als nach einer anstrengenden ersten Jahreshälfte, neun Dienstreisen in fünf verschiedene Länder und diverse Veranstaltungen mein innig geliebter Caddy endlich auf der Straße war und im August endlich mal Urlaub und Zeit für mich vor der Tür stand. (Für alle Nicht-Kollegen: ich habe bei VW Nutzfahrzeug den Caddy über 6 Jahre lang für den Vertrieb produktseitig betreut, gehegt und gepflegt - wenn man das so kurz und knapp beschreiben kann).
Wer mich kennt, der weiß, dass ich gerne auch mal außerhalb Europas im Urlaub unterwegs bin. Vor zwei Jahren aber hätte ich dafür nicht wirklich die Nerven und die Energie gehabt und stolperte über idyllische Werbeanzeigen der norwegischen Hurtigruten in diversen Zeitschriften, die mit hübschen Bildern der Fjorde und Berge lockten. 😉
Dabei herausgekommen ist am Ende eine Reise mit der MS Lofoten - ältestes und meiner Meinung nach schönstes Schiff der Hurtigruten-Flotte mit familiären Ambiente an Bord und damals noch ohne WLAN auf den Kabinen, sodass man richtig abschalten konnte.
Und ich sage euch, es war grandios einfach mal den ganzen Tag an Deck abzuhängen, zu lesen und immer wieder Berge und Fjorde - ab und zu auch mal einen Wal - an einem vorbeiziehen zu sehen. Zumal es im Sommer ja auch besonders lange hell draußen ist und man umso länger den Panoramablick schweifen lassen kann. Und je länger man den Blick schweifen lässt, desto eher kommt man auf "dumme Gedanken" und fragt sich selber mal wie es wohl wäre, wenn man diese Ruhe, die diese Berge ausstrahlen, mit nach Hause nehmen könnte, um dem Stress im Arbeitsalltag permanent zu entfliehen oder wie es wohl wäre nochmal wie zu Studienzeiten den Koffer zu packen und für einige Zeit ins Ausland zu gehen und einfach mal alles stehen und liegen zu lassen?
Von da an hatte ich irgendwie permanentes Fernweh und vergangenen Herbst wollte ich dann herausfinden, ob die "dummen Gedanken" tatsächlich nur dumme Gedanken waren oder ob da mehr dahinter steckt. Und ob das die Landschaft Norwegens und die Nordlichter mich wohl auch im Herbst begeistern könnten.
Und das konnten sie. Und ich freue mich sehr darüber, dass ich bei meiner zweiten Reise mit der MS Lofoten (never change a winning team) viele liebe und interessante Menschen kennenlernen durfte, mit denen ich meine "dummen Gedanken" offen teilen und mich austauschen konnte.
Dabei herausgekommen ist, dass die Gedanken nochmal aus dem Arbeitsalltag auszubrechen und was komplett anderes zu machen gar nicht so dumm sind. Und wenn ich gekonnt hätte, wäre ich ehrlich gesagt schon letztes Jahr direkt in Norwegen geblieben - am liebsten direkt auf dem Schiff, um endlos weiter die norwegische Küste entlang zu schippern. Es war nur leider gerade kein Job frei. Was nicht ist, kann ja aber irgendwann nochmal werden.
Mein Weg nach Norwegen fing also mit einer simplen Werbeanzeige und einer entspannten Schiffsreise an. Und umso passender fand ich es, als auf der Facebook-Fanpage "meiner" MS Lofoten vor einigen Tagen ein Foto mit einem "Hurtigruten-Caddy" gepostet wurde (Danke an Madis für das Foto). Das Foto spiegelt für mich persönlich am Besten wider, wie eins zum anderen kam.
Nächste Woche geht es dann aber weder mit Auto, noch mit Schiff nach Norwegen. Es sind dann doch die Bahn und das Flugzeug, mit denen ich meine Reise gen Norden antreten werde. Und damit hätte ich auch eine Antwort auf meinen letzten Eintrag in mein Reisetagebuch vom 01.11.2016: "Wie lerne ich schnellstmöglich Norwegisch und komme zurück?"
Antwort: Schneller als ich dachte und geplant hatte. Nur noch fünf Mal schlafen, 2:17 Std. Bahn fahren nach Berlin-Schönefeld und 1:50 Std. Flug nach Bergen und ich bin zurück. Auf das Norwegisch lernen komme ich später noch zurück - ich muss dann jetzt doch langsam mal anfangen Koffer zu packen. Die Zeit rennt. 😁
Euch wünsche ich hier schon mal frohe Osten und genießt die Feiertage.
Beste Grüße
Eure Kristina
Viel Spass und gute Reise.
AntwortenLöschenIch bin gespannt auf deine Berichte und FOTOs!
Sebastian
P.S. Kurzer Tipp vor deiner Reise, wenn dir Langweilig ist, versuche es mit Geocaching. Da lernst du die Gegend noch schneller kennen und entdeckst Orte, die du sonst nie besucht hättest!
Ich wünsche Dir super viel Spaß bei deinem Abenteuer.
AntwortenLöschenIch werde immer mal wieder rein schauen:-)
Lass es Dir gut gehen!
Viele liebe Grüße Anneka