Als neue Einwohnerin musste ich mich natürlich entsprechend registrieren, ABER: Ohne Termin geht hier gar nichts und auf den musste ich sage und schreibe 3 Wochen warten. Nach Unterschrift meines Arbeitsvertrags sollte es dann zum Skattetaten - dem Finanzamt - gehen, um meine Steuernummer etc. zu beantragen.
Überall im Internet findet man Informationen, dass hierzu nicht nur der Arbeitsvertrag notwendig ist, sondern auch das Registrierungszertifikat. Da gab es die ersten großen Fragezeichen über meinem Kopf, DENN: solch ein Zertifikat habe ich nicht erhalten als ich mich registrierte. Schlussfolgerung: Abwarten und Tee trinken, kommt bestimmt bald mit der Post.
Als gut drei Wochen später immer noch keine Post ins Haus geflattert kam, bin ich mit meinem Arbeitsvertrag einfach so zum Skattetaten um mal nachzufragen, ob es auch ohne Zertifikat geht. Die Dame schaute mich ganz verwirrt an und sagte nur: "Nö, eigentlich brauche ich nur ihren Pass und ihren Arbeitsvertrag." Gut, dass ich drei Wochen für nichts auf nichts gewartet habe. *Ironie off*
Da ich als Tour Guide auftragsbasiert bezahlt werde und mein Gehalt von Monat zu Monat abweicht, sollte ich auf Bitte meiner Agentur sogenannte Prosentkort beantragen. Es gibt hier in Norwegen auch die sogenannte Tabellkort. Den Unterschied habe ich noch nicht so recht verstanden - angeblich hängt es davon ab, ob du ein fixes Einkommen hast oder dein Einkommen variiert. Als kleine Unterstützung hatte die Agentur sogar ein Schreiben auf norwegische für das Skattetaten mitgegeben, damit bei der Beantragung ja nichts schief läuft.
DENKSTE! 2 Wochen später hatte ich einen Schrieb vom Skattetaten im Postkasten - allerdings eine Tabellkort. Also ging das Spielchen von vorne los und nach einigem diskutieren wurde die Tabellkort zur Prosentkort umgeschrieben, denn ohne Prosentkort macht die Buchhaltung meiner Agentur wohl nichts - und das heißt kein Gehalt. Also diskutiere ich da lieber mit dem Finanzamt, denn ohne Gehalt zahlt sich mein WG-Zimmer leider nicht von selbst.
Mit dem Schrieb vom Skattetaten gab es dann auch meine "Fødselsnummer". Ohne die kann man in Norwegen auch nichts machen. Kein Haus kaufen (keine Panik, ist bei mir noch nicht soweit) und kein Bankkonto eröffnen (Wichtig für Gehaltsüberweisung). Aber auch das mit dem Konto war nicht so leicht:
- Bank 1: Ich am Start, junger Bankangestellter am Start - wie sind die einzigen Menschen in der Bank - alle relevanten Unterlagen am Start, ABER: ohne vorherige Terminvereinbarung könne man mir kein Konto eröffnen
- Bank 2: Kontoeröffnung für Leute ohne Bank.-ID (hast du nur, wenn du schon ein Konto in NO hast) dauert ca. 5 bis 7 Wochen (einer Kolleging wurde erklärt es dauert so lange, weil die Zentrale sich in Oslo befindet - gehen die zu Fuß dahin um die Unterlagen einzureichen oder was???)
- Bank 3: Kontoeröffnung ohne Termin und zu quasi sofort (die Bankkarte erhalten sie innerhalb einer Woche zugeschickt) möglich - Hallelujah!
Eine Art Zertifikat, dass ich registriert bin bzw. eine Steuernummer habe, kam übrigens gut eine Woche nach meinem Schreiben vom Skattetaten. Es wurde also mit Vergabe meiner Steuernummer erstellt... Sehr verwirrend und nervenaufreibend das Ganze. Dadurch, dass Norwegen ja sonst immer so fortschrittlich ist, hatte ich mir das unkomplizierter vorgestellt. Da wünscht man sich doch glatt das Bürgeramt Hannover-Herrenhausen zurück - wobei man da mittlerweile auch Termine machen muss...
In diesem Sinne bis zu unserem nächsten Termin hier in meinem Blog
Eure Kristina