Hintergrund: Bei jeder Stadtrundfahrt mit dem Bus durch Bergen erzählen wir von der Explosion des niederländischen Schiffes Voorboode, das während des zweiten Weltkrieges im Hafen von Bergen explodierte und viele Häuser in dem Stadtteil Nordnes zerstörte, aber auch im ehemaligen Hanseviertel Bryggen oder an vielen anderen kulturell wichtigen Gebäuden wie der Håkonshalle oder dem Rosenkrantz-Turm großen Schaden anrichtete.
Wir erzählen auch gerne, dass angeblich der Anker des Schiffe durch die Explosion soweit weg geschleudert wurde, dass man den Anker heute in ca. 3 km Luftlinie entfernt auf dem Berg Sandviken finden kann. Bei einem abendlichen Feierabendbier hatten wir dann die glorreiche Idee uns auf die Suche nach dem Anker zu machen, um sicher zu gehen, dass wir bei unseren Touren auch keinen Blödsinn erzählen.
Die Recherchen ergaben: Um fündig zu werden, muss man erst wieder hoch hinaus und die über 800 Stufen den Stoltzekleiven hinauf auf das Aussichtsplateau des Sandviken. Gesagt, getan: Oben auf dem Sandviken ankommen, konnte die Suche dann los gehen.
Stoltzekleiven, die Zweite - mit Ismaele, Cristina und Ana |
Und keine zwei Meter von der Hütte entfernt lag er: der Anker, bzw. ein Teil davon. Man konnte ja nicht tatsächlich davon ausgehen, dass ein kompletter Anker zu finden sei. Bis heute geht man davon aus, dass die Explosion des Schiffes Voorboode ein Unfall war, auch wenn es am 20.04.1944 - also an Hitlers Geburtstag - explodierte. Das Schiff hatte auf seiner Fahrt von Oslo nach Kirkenes an der russischen Grenze im Hafen von Bergen aufgrund von technischen Problemen an Bord unplanmäßig Halt gemacht und ist mit gut 150 Tonnen Munition explodiert.
"Schatzsuche" beendet - Ankerteil gefunden
Eigentlich hatten wir vor den selben Weg zurück zu gehen wie wir gekommen waren, aber unserer nicht vorhandene Orientierung hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und hat den Heimweg etwas abenteuerlicher starten lassen als geplant. Denn anstatt gen Osten waren wir eher südlich unterwegs und kamen irgendwann an einen etwas steileren Abhang, den man schon eher als Kletterparadies bezeichnen konnten und weniger als einen Weg. Das Problem der Orientierungslosigkeit von Wanderern scheint aber bekannt zu sein, denn wir fanden eine kleine Kletterhilfe in Form eines dicken Seils vor, die uns den Abstieg zum touristengerechten asphaltierten Wanderweg zurück nach Hause erleichterte.
Kleine ungeplante Kletterpartie gefällig?
Bis dahin liebe Grüße
Eure Kristina
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