Das Problem mit dem Freizeitstress

Asche auf mein Haupt!

Über 2 Monate habe ich nichts von mir hören lassen. Und das, obwohl ich jetzt einen Job habe, bei dem ich immer mal wieder am Stück 3 Wochen (!!!) frei habe. Um genau zu sein: 22 Tage.

22 Tage: Das sind 528 Stunden oder 31.680 Sekunden.

Das klingt nach jeder Menge Zeit. Und bevor ich von meinem ersten Turnus von der Hurtigrute wieder an Land kam, bekam ich offen gestanden leicht Panik, dass all diese Sekunden ziemlich einsam sein könnten. Denn während ich ja bereits für mein Gehalt an Bord vorgearbeitet habe, hat natürlich mein Freundeskreis in Bergen nach wie vor einen normalen Job und muss im Schnitt 5 Tage die Woche tagsüber zur Arbeit.

Was habe ich also getan?

Freizeitstress pur

Ich habe meine freien 22 Tage also ordentlich verplant... unter anderem mit Arbeit aber eben auch mit jeder Menge Freizeitaktivitäten, sodass das in Freizeitstress ausartete. Euer Glück, dass ich auf einen Schlag gar nicht alle Aktivitäten zusammen bekommen - das wäre ein totaler "Information-Overload". 

Fangen wir aber an mit dem arbeitsreichen Teil meiner Freizeit. Nach wie vor fahre ich ab und an Touren in Bergen für die ankommenden Kreuzfahrtschiffe. Mit dem Unterschied, dass ich es eher als eine Art Hobby sehe und weniger als ein "Muss". Und nach wie vor fühle ich mich bei diesem Job jedes Mal selber noch ein klein wenig wie ein Tourist in diesem Land. So wirklich als Arbeit nehme ich es überhaupt nicht mehr wahr. Es ist mehr eine bezahlte Beschäftigungstherapie im Sommer, damit mir nicht komplett die Decke auf den Kopf fällt. 

Festspiele in Bergen

Aber keine Sorge. Natürlich arbeite ich die 22 freien Tage nicht durch als Tour Guide. Im Juni gab es jede Menge Events in Bergen mit denen man sich wunderbar die Zeit vertreiben konnte. Zum Beispiel die "Festspillene i Bergen" (Festspiele) mit jeder Menge Theater, Kabaret, Musicals und Kunstarrangements. Ich habe mir unter anderem Tickets für das Kabaret "Paris de Nuit" gesichert und war wie immer begeistert über die akrobatischen Fähigkeiten mancher Menschen. Und weil das Wetter in Bergen diesen Sommer verrückt spielte und uns die Regentage weitestgehend vorenthalten hat, konnte man auch viele der gratis Open-Air-Aufführungen besuchen.  

Puppenspiel "Zwischen den Welten" des Projectos de Intervenção Artística (li), Kunstausstellung mit Kinderspielzeug aus Metallabfall auf dem Festplatz (mi.), Kabaret "Paris de Nuit" (re.)

Bergenfest 2018

Wie jedes Jahr war es im Juni auf dem Gelände der Bergenhus Festung Zeit für das Bergenfest 2018 - ein Musikfestival. Nein, ich habe nicht das Festival durchgefeiert. Ich habe mich als Freiwillige gemeldet, um beim Festival zu helfen - als sogenannte "Trivselsvakt". Aufgabe: Einfach schauen, dass es alle gut haben und alles sicher ist. Gegenleistung: Freier Eintritt beim Festival, wenn man nicht im Dienst ist und Essensbongs für lecker Essen bei einem der diversen Foodtrucks auf dem Festival. Internationale Acts auf dem Festival dieses Jahr: Queens of the Stone Age, Nick Cave und James Bay. Meine persönlichen Highlight: Anderson East (nie von gehört vorher) und Gabrielle - norwegische Sängerin aus Bergen. Unfassbar gute Stimmung, denn die Dame ist hier nämlich in etwa so bekannt wie Helene Fischer bei uns.

Queens of the Stone Age (li.), Maxi und ich im Dienst beim Bergenfest (mi.), die Håkonshalle als Konzertsaal

Also, wie ihr seht, ich war gut beschäftigt. Und wie schon erwähnt hatte ich mir noch mehr auf die Fahne geschrieben während meiner freien Tage, sodass ich schlichtweg nicht dazu kam hier an dieser Stelle mal ein Lebenszeichen zu hinterlassen. Aber ich gebe zu, ich habe es ein wenig vermisst die Tastatur meines Laptops zu betätigen und gedanklich war die Motivation mal wieder etwas zu schreiben auf jeden Fall da. Da kommt also bald wieder etwas mehr, denn es gibt vieles zu berichten.

Lieben Gruß

Eure Kristina