Umzug an zwei Fronten - Front Nr. 1: Deutschland
Als ich die verschiedenen Episoden der vergangenen Wochen angekündigt habe, habe ich mich für den Untertitel "Umzug an zwei Fronten und ihr ahnt es schon: Nichts anderes als Drama" entschieden. Wenn ich nochmals auf die Episode zurückblicke, würde "Nichts anderes als Stress und Enttäuschung" eher zu treffen und genau genommen ist die Episode noch nicht abgeschlossen. Wieso, weshalb, warum - Erklärung folgt genau jetzt.
Als sich die Sommersaison dem Ende neigte und ich die Festanstellung bei Magic Ice bekommen habe, war für mich eigentlich klar, dass ich damit auch meine Auszeit bei VW verlängern und meine Wohnung in Hannover aufgeben würde. Doppelte Haushaltsführung war in meinem Budget über das ursprünglich geplante Jahr hinaus nicht eingeplant. Die Abmeldung in Deutschland war damit auch beschlossene Sache.
Auf das Thema zwei Haushalte in zwei Ländern und was das für das Thema Steuerrecht, Steuererklärung usw. bedeutet, möchte ich gar nicht weiter drauf eingehen. Mir gibt der Gedanke, dass ich für 2017 in jedem Land eine Steuererklärung machen muss und jeweils den Verdienst aus dem anderen Land angeben muss, jetzt schon den Rest.
Fleißig beim Wände streichen |
Ende Oktober hieß es dann: Eine Woche nach Hannover, Sachen auszumisten, Kisten packen, Möbel verkaufen, Wohnung streichen, abmelden. Auch wenn ich oft ziemlich abgeklärt und "straight forward" wirke bei meinen Entscheidungsfindungen - getreu dem Motto: nicht nur reden sondern auch machen - hat mich das Aussortieren und Kisten packen dann doch nicht ganz kalt gelassen.
Was das Thema Stress und Enttäuschungen angeht, kann ich nur sagen, dass eine Woche natürlich viel zu kurz ist, um eine Wohnung Übergabefertig zu machen. Um vorweg etwas Gutes zu sagen: Auf meine Familie ist Verlass. Natürlich war eine Woche viel zu wenig, sodass meine Eltern für mich die Wohnung fertig gestrichen und weiter Möbel verkauft haben.
Was mir ansonsten persönlich in den letzten Wochen ziemlich aufs Gemüt geschlagen ist und mich teils wütend, aber auch teils sprachlos und traurig gemacht hat, ist der Umgang diverse Menschen unbekannterweise miteinander haben. Enttäuschen war zu realisieren wie Leuten der Anstand und Respekt im Umgang mit anderen verloren geht, weil es per Facebook-, Whats App- oder eBay-Messenger schlicht weg zu einfach und unpersönlich ist miteinander zu kommunizieren oder eben nicht zu kommunizieren. Ebenfalls eine Erkenntnis war, dass alle natürlich gerne billig und gebraucht kaufen möchten, es aber doch irgendwie neu und unbeschadet sein soll und nur 'nen Appel und ein Ei kosten soll. Findet den Fehler.
Meine "Lieblingsnachricht" sinngemäß bei eBay war: 'Ich hätte gerne alles, aber nur für ein Drittel des Preises, weil ich kann das ja sonst alles auch umsonst auf dem Sperrmüll finden'. Da denk ich doch: "Viel Spaß auf dem Sperrmüll". Oder ein Preisangebot für mein Klavier: 'Für 50 € nehme ich das'. Und ich denke nur so: "Dafür gibt's nicht mal ein ordentliches Keyboard".
Ein anderes Thema ist, wenn man dann einen Käufer/Interessenten hat und einen Termin zur Abholung abmacht, die besagte Person nicht auftaucht und nicht mal den Anstand hat eine kurze Nachricht zu schreiben und zu sagen: Sorry, ich habe ein besseres oder günstigeres Angebot bekommen. Das wäre ja nicht verwerflich. Ironischerweise ist das aber sogar bei Möbeln passiert, die ich als "zu verschenken" eingestellt habe.
Goodbye Deutschland -
auf dem Weg zum Flughafen
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Die Abmeldung in Deutschland war im Übrigen Anfang November ziemlich einfach. Das hat dank eines vorab online gebuchten Termins beim Bürgeramt keine zehn Minuten gedauert. Wer hätte gedacht, dass das Bürgeramt hier positiv auffällt. :-) Und damit hieß es dann auch "Goodbye Deutschland" nachdem ich dann am Wochen-ende noch den Geburtstag meiner Schwester und 40. Hochzeitstag meiner Eltern gefeiert habe.
So und weil es gerade doch schon ziemlich spät ist und ich bei Schreiben gerade schon wieder richtig schön "Puls" bekommen, muss ich jetzt erstmal einen "Gute Nacht"-Tee trinken und eine Nacht drüber schlafen, bevor ich mit Front 2 in Norwegen weiter mache. Ihr könnt nur die Daumen drücken, dass nächste Woche die Wohnungsübergabe in Hannover gut geht, ansonsten bin ich dieses Jahr über Weihnachten der Grinch (wenn ich das nicht sowieso schon bin) und Episode 5 Teil 1 nicht abgeschlossen.
Also bis ganz bald
Eure Kristina
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